Nachdem wir am nächsten Tag unsere Lebensmittel-, Trinkwasser- und Benzinvoräte für die nächsten 1000km aufgefüllt haben  – südlich von Massawa gibt es ausser in Asab keine Tankstelle oder ädequate Werkstatt - , verlassen wir mit 120 Liter Wasser, 130 Liter Sprit einem kleinen Wagenheber sowie Ersatzrädern und Werkzeug Masawa und damit das letzte klimatisierte Hotel in südlicher Richtung.

Benzin- und Wasserkanister, Zargesbox sowie Zelt und Wagenheber sind am Anfang der Tour noch ordentlich verstaut - ein Bild das sich im Laufe von 1000 Kilometer Piste noch gewaltig ändern sollte.

   
Nach insgesamt 80 Kilometer Fahrstrecke ereilt uns dann auch bereits der erste Reifenschaden – 2 Ersatzreifen sind für die Strecken südlich Massawas ein unbedingste Muss.

   
 Nachdem wir den Reifen gewechselt haben, breschen wir frohen Mutes weiter Richtung Süden. Plötzlich bemerken wir einen stechenden Geruch nach Benzin – einer unserer drei Reservekanister, die wir im Fahrgastraum lagern, hat ein Leck und verliert zwar wenig, aber doch eine sehr geruchsintensive Menge an Sprit. Zunächst versuchen wir noch durch die geöffneten Fenster den Benzingeruch zu verdrängen. Doch alles Lüften hilft nichts. Der Kanister muss raus. Bloss wohin? Ohne Gepäcktrager und Kanisterhalter ein schwieriges Unterfangen. Schließlich schaffen wir es, mit den Kofferbändern eine Halterung an der Heckklappe unseres Jeeps zu bauen und den Kanister dort zu verstauen. Die Freude über die frische Luft währt nicht lange, denn auch der zweite Kanister hat ein noch weitaus größeres Leck, das wir zunächst mit Klebemittel abdichten müssen, bevor wir auch diesen Kanister in bewährter Weise an die Heckklappe hängen.
   

Eine halbe Stunde hinter Foro führt die Piste direkt ans Rote Meer – herrliche Ausblicke und Picknickplätze sind garantiert. Wir passieren Irafale, ein kleines Fischderdorf am Golf von Zula. Von hier führt die Piste noch einige Kilometer direkt am Meer entlang, bevor sie sich richtung Süden wendet um die Halbinsel von Buri zu queren. Hier ist die Piste auch wieder in einem weitaus besseren Zustand, so daß Geschwindigkeiten von über 80 km/h möglich sind. Die Landschaft erinnert zunehmend an die Savannenlandschaft Botswannas, nur Elefanten und Giraffen vermissen wir

   
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Der plötzliche Rausch der Geschwindigkeit wird durch das Aufblenden zweier Scheinwerfer hinter uns jäh unterbrochen. Immer wieder zeigen die beiden Insassen des Toyotas hinter uns auf unsere Heckklappe. Wir halten an und sehen die Bescherung: Einer unser Benzinkanister hat sich gelöst und schleift über den Untergrund. Zu Retten gibt es nichts mehr, mehr als 20 Liter Sprit versickern im Boden. Insgesamt haben wir jetzt bereits an die 30 Liter Benzin verloren.

   

In Galelo müssen wir bereits eine erste Zwangspause einlegen und unseren defekten Reifen in einer kleinen „Werkstatt“ raparieren lassen.  Der Mechaniker läßt zunächst seinen Lehrling mit einem 1000 Gramm Hammer solange auf den Mantel einschlagen, bis sich dieser nach gut 10 Minuten von der Felge löst und mit einem kleinen Stemmeisens  von der Felge gewuchtet werden kann. Nachdem er den Schlauch vulkanisiert hat, erfolgt die Prozedur in umgekehrter Richtung: das Pneu wird mit wuchtigen Schlägen wieder auf die Felge „geprügelt“. Wir sind angesichts der rabiaten Methode etwas irritiert, doch der Reifen hält die Luft.

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